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Des Wandern ist des Sängers Lust

Eine Chorandacht in Wassermungenau erinnert an das erste Konzert der Windsbacher. Im Anschluss wandern Sänger und Familien wie anno dazumal zurück nach Windsbach.

Das erste Konzert des damals neu gegründeten Windsbacher Knabenchors fand im Dezember 1946 in der evangelischen Kirche Wassermungenau statt. Dorthin gelangten die Sänger mit ihrem Dirigenten Hans Thamm allerdings nicht wie heute üblich mit dem Bus, sondern gingen die sechs Kilometer von und nach Windsbach zu Fuß. Zum Lohn winkte ihnen ein warmes Essen bei den Bauern vor Ort, was bei der damals kalorienarmem Kost im Sängerinternat natürlich doppelt genossen wurde.

75 Jahre später erinnerten die Windsbacher unter ihrem Chorleiter Martin Lehmann genau daran: Nach der Chorandacht in Wassermungenau wanderten sie begleitet von Eltern und Freunden zurück nach Windsbach. „Eine wunderbare Idee“, schwärmte Lehmann im Anschluss und freute sich besonders darüber, dass auch zahlreiche neue Sänger mit ihren Familien dabei waren. So konnten sie ungezwungen mit den Choristen und untereinander ins Gespräch kommen. Während einer Rast im Grünen, bei der die Internatsküche zu Brezen und Getränken einlud, gab der Chor dann auch spontane Kostproben seines Könnens: passenderweise mit „Das Wandern ist des Müllers Lust“ und „Am Brunnen vor dem Tore“.

Wird in Firmen viel von Teambildung gesprochen, setzten die Windsbacher dies hier auf ganz lockere Weise um. Und augenzwinkernd wurde den Eltern der neuen Choristen auch versichert, dass die Jungs unter der Distanz zwischen Internat und Daheim oft viel weniger litten als Vater und Mutter. Berichtet wurde auch von der erfolgreichen Nachwuchsarbeit des Chores, denn nicht wenige finden über die Klangfänger und den sympathischen Schul-Scout Bernd Lang ihren Weg in den Knabenchor. Apropos Nachwuchs: Auf dem Weg begegnete der Wandertross auch zwei Störchen, die in der Ferne durchs Grün stakten – für die Windsbacher hoffentlich ein gutes Zeichen.